Implizite Motive

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Die stärksten Antriebskräfte kommen aus den „Impliziten Motiven“. Meist von Kind auf an ziehen uns Macht, Leistung, Kontakt oder Freiheit automatisch an. Das Verhalten eines Menshcen lässt sich über diese Ausprägung langfrisitg prognostizieren. Der innere Antrieb wird von diesen Motiven bestimmt. Die impliziten Motive geben Antwort auf die Frage “Warum” der Mensch so handelt.

Implizite Motive sind im Unterbewusstsein verankerte, relativ stabile affektive Netzwerke mit einem Bedürfniskern, die das Verhalten ausrichten, energetisieren und selektieren (McClelland, 1987). Ihre Quelle liegt in den evolutionär alten Arealen des Gehirns, wie bspw. dem limbischen System, das über keinerlei bewusstes Reflexionsvermögen verfügt (Schultheiss et al., 2003). Sie werden stark durch frühkindliche Erfahrungen geprägt, noch bevor sich Sprache entwickelt (Scheffer, 2004). Sie sind entscheidend an der Organisation des autobiographischen Gedächtnisses beteiligt, also daran, woran wir uns bevorzugt erinnern können (Schultheiss & Wirth, 2018). Sie beeinflussen Verhalten vor allem in unstrukturierten Situationen und erlauben langfristige Prognosen über einen Menschen, bspw. den Aufstieg in Organisationen (McClelland & Boyatzis, 1982). Die impliziten Motive können nicht direkt gemessen werden, da sie im Kern unbewusst sind. Es gibt aber indirekte Methoden, die sich einer Messung von implizitem Wissen annähern. Beispiele sind der sogenannte Thematische Apperzeptionstest (TAT, Murray, 1938; Heckhausen, 1963; Kuhl, Blankenship 1979) und der Operante Motiv Test (OMT, Scheffer & Kuhl, 1999). Diese Testverfahren messen die impliziten Motive über Wahrnehmungstendenzen, oft durch mehrfache Beschreibung von mehrdeutigen Bildszenarien, sodass ermittelt werden kann, worauf der Proband den Fokus in der Beschreibung legt. Welche Themen und Wörter bewegen den Probanden und bestimmen seine Erklärung?