BeraterLernen
Ein Berater lernt emotional. Er will sich einfühlen und erleben, wie etwas geschieht und wirkt. In gemeinsamen Diskussionen erschließen sich Wahrheiten und Bedeutungen. Sachliche Informationen brauchen zum Verständnis einen menschlichen, emotionalen Zusammenhang. Hilfreich sind deshalb Geschichten oder Metaphern, in die sich der Berater einfühlen (Imagination, Intuition) sowie Gruppenarbeiten und persönliche Gespräche (Dialoge).
Zu jedem Grundbedürfnis gehört eine besondere Art des Lernens.
Das Zugehörigkeits-Bedürfnis sagt: Mein Vorteil ist, dass ich mir gut merken kann, was gesagt wurde. Auch, wenn es nicht so aussieht, ich höre zu. Wenn ich dann mit anderen darüber diskutiere, wird schnell klar, ob ich daneben liege oder ob es stimmt, was ich verstanden habe. Ja, ich glaube, am besten lerne ich, wenn ich versuche, es anderen beizubringen. Nehmt zum Beispiel ein Referat. Wenn ich das vorbereite, spreche ich innerlich mit den Leuten und höre in meiner Fantasie, ob sie es bei ihnen ankommt. Klingt vielleicht komisch, aber ich kann in Gedanken mit ihnen darüber reden und finde meist ein Beispiel, das für alle stimmig ist.
Zum Lernen meint das Empathie-Bedürfnis: Ich mache es mir gerne gemütlich. Ich möchte die zu lernenden Inhalte in meine erlebten oder erfundenen Geschichten einfließen lassen. Manchmal nutze ich eine ruhige, meditative Musik zur Entspannung. Die Suggestopädie nutzt ähnliche Wege, glaube ich. Jedenfalls wird mein Lernen so zu einem inneren Geschehen, an dem alle Gefühle teilhaben. Ich überlasse meinem Unbewussten, also den Persönlichkeitsanteilen oder Trauminstanzen, neue Kenntnisse zu verinnerlichen. Ich begebe mich innerlich in eine Situation, erlebe was geschieht oder geschehen könnte und finde intuitiv die Antworten. Ich lerne am einfachsten durch Geschichten, die ich in mir lebendig gestalten kann.